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DAS INTERVIEW März 2018
Ich war ja so verschossen in ihre Sommersprossen
NDW-Star Markus war verknallt in Nena
Mit Nena sang er den Kult-Hit der Neuen Deutschen Welle: „Kleine Taschenlampe brenn“. Anfang der 1980er Jahre spielte NDW-Star Markus im Musik-Film „Gib Gas – ich will Spaß“ dann sogar die Hauptrolle, hatte seinen größten Hit „Ich will Spaß“. Heute lebt Markus Mörl, 58, in Bad Camberg in Hessen und hat einen erwachsenen Sohn.
Am 24. März kommt er nach Meppen und tritt im Emslandsaal Kamp bei der „Charity meets 80´s“ auf. Und viele in den 1980ern junge Menschen werden gemeinsam mit ihm noch einmal in Erinnerungen verweilen.
Unserer Zeitung berichtet er über seine jungen Jahre und das Gefühl, ein „80er“ zu sein.
Wie erklärt man jungen Menschen die Achtziger?
Markus: Nun, das war ganz grob gesagt die Zeit von vom 1.1.1980 bis 31.12.1989 24.00 Uhr. Ein aufregendes Jahrzehnt. Mit Sonntagsfahrverbot zu Anfang bis hin zur Wiedervereinigung von Deutschland. Da saß ich auf dem Sofa vorm Fernseher und hatte Tränen in den Augen. Ich hatte gerade Zwiebelmettbrötchen gegessen. Die Musik war klasse und wir sahen gut aus. Lederkrawatten, Schulterpolster und eine gepflegte Vokuhila kommt ja heute immer noch gut an – also, bei mir zumindest.
Nena hat angeblich mal geäußert, dass sie sich damals in Dich verguckt hat?
Markus: Echt? Oh Mist, wenn ich das gewusst hätte! Aber Spaß beiseite, und wie meine Oma immer gesagt hat: Andersherum wird ein Schuh daraus. Ich hatte mich schon in Ihre Stimme verliebt, bevor ich Sie das erste Mal gesehen habe. Für mich war eigentlich klar, dass wir ein Paar werden. Aber vielleicht hätte ich das vorher mit Nena noch besprechen sollen. So hat´s leider nur zum Filmpaar gereicht. War trotzdem aufregend.
War es immer Dein Traum, Sänger zu werden?
Markus: Nein, mein Wunsch war immer Rechtsanwalt. Meine Eltern wollten, dass ich Sänger werde. Jahre später habe ich noch mal studiert und in „einem“ richtigen Beruf gearbeitet. Ich hab Ihnen aber nix davon erzählt, es hätte Ihnen vermutlich das Herz gebrochen.
Was hat Dich von dem seriösen Beruf des Rechtsanwalts abgehalten? Du hast dochAbitur gemacht. Eigentlich stand dem ja nichts mehr im Wege.
Markus: Im Weg stand noch das 1. und 2. Staatsexamen. Leider gab es damals noch keine Ghostwriter, die das für einen erledigen. Aber im Ernst: Jura kann nur, wer gut in Mathe ist. Das ist eine Art Rechnen mit Wörtern und ich habe Mathe gehasst.
Du warst ja schon immer gut zu Fuß – brachtest es 1973 in der Disziplin „Gehen“ sogar bis zum Bezirksjugendmeister. Wie kamst Du denn auf diese – für einen knapp 14jährigen wie Dich – damals eher recht ungewöhnliche Sportart?
Markus: Ich komme ja aus den Bergen von Hessen. Da musste man schon immer viel laufen. Bus & Bahn gab´s nicht. Und auf meinem Schulweg habe ich dann immer Bernd Kanneberg imitiert. Der hatte gerade in München die Goldmedaille für Deutschland im 50 km Gehen gewonnen. Das fand ich super. Gehen war damals das, was wir heute als echten Boom oder Trendsportart bezeichnen.
Warst Du der Schwarm aller Mädels in Deiner Heimatstadt?
Markus: Nein, leider nicht, nur meine Mutter konnte mich ganz gut leiden. Aber vielleicht war das auch eine Art Ansporn für mich. Musikerkarrieren starten ja typischerweise wegen dieser Mädchen-Problematik.
Kennst Du Meppen inzwischen noch besser? Du warst hier ja schon vor einigen Jahren auf der Charity-Party?
Markus: Natürlich kenne ich Meppen. Ich mag die Stadt. Und wenn alle die, mit denen ich vor drei Jahren hier Selfies gemacht und gefeiert habe, in den 80’ern in Euerm Bermuda Dreieck versackt sind, bedauere ich es, nicht in Meppen groß geworden zu sein. Ich freue mich wahnsinnig auf das Konzert mit Euch am 24. März im Emslandsaal Kamp.
Danke für das Interview, Markus.